Motivation und Kommunikation

Patienten mit uneindeutiger, hoch ambivalenter Motivation und widersprüchlichem Verhalten treiben Behandlungsteams oft „auf die Palme“.
Geringes Problembewusstsein, mangelndes Krankheitsverständnis sowie die oft fehlende Motivation zur Annahme von Hilfen machen eine der Verfassung der Patienten angemessene Motivationsarbeit nötig.
Motivierende Gesprächsstrategien verstehen Veränderungen als einen dynamischen Prozess, der in verschiedenen Stadien verläuft, auf die die jeweiligen Interventionen abgestimmt sein sollten.
Eine zentrale Voraussetzung dafür ist es, sich von moralischen Bewertungen und Vorwurfshaltungen zu verabschieden und eine gemeinsam verantwortete Übereinkunft über den Inhalt der Therapie zu treffen.
Diese gemeinsame Behandlungsplanung, im Sinne einer partizipativen Entscheidungsfindung, stellt Behandler und Behandlungsteam vor Herausforderungen.

In dieser Fortbildung werden das grundlegende Konzept und Verständnis der motivierenden Gesprächsführung nach Miller und Rollnick vermittelt sowie mögliche Interventionen vorgestellt und erprobt.

Kontaktdaten zu den Instituten, Akademien oder Veranstaltern und Details zu den Fortbildungen finden Sie unter der Rubrik Termine.

Die Fortbildung kann auch als Inhouse-Veranstaltung gebucht werden.
Eine detaillierte Ausschreibung dazu wird Ihnen auf Wunsch gerne zugesandt.

Rückfallprophylaxe bei Drogenabhängigkeit

Basis- und Aufbaukurs


Achtung! Formatänderung der Fortbildungen seit 2020

Die Vermittlung des Trainingsprogramms zur Rückfallprophylaxe 2020 hat mit der Erweiterung ein neues Format erfahren.
Die Mitarbeiterqualifizierungen zum RPT werden aufgrund der guten Erfahrungen in 2021 auch zukünftig in einem dreitägigen Basiskurs und einem zweitägigen Aufbaukurs durchgeführt.
Dies ermöglicht die intensive Auseinandersetzung mit den umfangreichen Inhalten.
Zudem wird es den Kolleginnen und Kollegen, die mit dem bisherigen Trainingsprogramm vertraut sind bzw. dieses anwenden, möglich, durch den zweitägigen Aufbaukurs die Neuerungen und Erweiterungen vermittelt zu bekommen und so ein „Upgrade“ zu erhalten.

RPT Basis-Kurs


Rückfälle gehören häufig zu den Ausstiegsverläufen aus einer Drogenabhängigkeit.
Drogenabhängige Menschen sollten im Prozess des „Herauswachsens aus der Sucht“ mit Rückfällen rechnen und diese als Teil ihrer Erkrankung und als Entwicklungschance verstehen. In den Betreuungs- und Behandlungskonzepten sollte deshalb das Rückfallgeschehen systematisch aufgegriffen werden.
In dieser Fortbildung wird das 2020 aktualisierte und erweiterte, im Hogrefe-Verlag veröffentlichte, Rückfallprophylaxetraining für drogenabhängige Menschen in seinen Grundzügen vermittelt. Es kann in Gruppen- als auch Einzelsettings angewandt werden kann und ist speziell für drogenabhängige Menschen konzipiert, wobei Übergänge zu suchtkranken Menschen insgesamt bestehen. Es zeichnet sich durch ein systematisches Vorgehen, einen psychoedukativen Ansatz sowie die Schwerpunkte Rückfallvermeidung und Rückfallmanagement aus.
Die dreitägige Fortbildung wendet sich an Fachkräfte, die sich mit den Grundzügen des RPT vertraut machen und das Programm in der Praxis anwenden wollen. Das Programm ist sowohl in ambulante als auch (teil-) stationäre Betreuungs- und Behandlungskonzepte integrierbar und hat u.a. zum Ziel, drogenabhängigen Menschen Hilfen zur Vermeidung und zum Umgang mit Rückfällen bereitzustellen und sie zu Experten ihrer Erkrankung zu machen.

Inhalte
Neben der Vermittlung von Rückfalldefinitionen, Rückfalltheorien und wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Rückfallforschung werden die zentralen Fragen und Aspekte zum Rückfallgeschehen bei drogenabhängigen Menschen in folgenden Modulen erörtert.

Basis-Module (BM)
BM 1: Einführung in das Rückfallprophylaxetraining
BM 2: Wege aus der Drogenabhängigkeit – die Phasen der Veränderung
BM 3: Schutzfaktoren
BM 4: Risikofaktoren
BM 5: Ambivalenzen – die Vor- und Nachteile der Drogenfreiheit
BM 6: Strategien für den Umgang mit Drogenverlangen
BM 7: Verhalten nach dem Rückfall – das Airbag-Modell
BM 8: Lust und andere gute Gefühle
BM 9: Erfolge, Anerkennung und Belohnungen
BM 10: Abschluss und Auswertung des Rückfallprophylaxetrainings

Indikative Module (IM)
IM 1: Strategien in Risikosituationen
IM 2: Drogenabhängigkeit und Alkoholkonsum
IM 3: Kriminalität und Rückfall I – Zusammenhang
IM 4: Kriminalität und Rückfall II – Materielle Sicherheit
IM 5: Risikobereitschaft und Rückfallgeschehen
IM 6: Angehörige und Rückfallgeschehen

Zielgruppe
Fachkräfte in der ambulanten und (teil-) stationären Sucht- und Drogenhilfe, der Suchtmedizin, der Psychiatrie und Forensik sowie in angrenzenden Arbeitsfeldern wie z.B. dem Justizvollzug.

Termine 2024 – RPT Basis-Kurse

05. – 07.02.24 LWL-Akademie, Warstein
03. – 05.07.24
LWL, Münster
07. – 09.08.24 Rhein-Mosel-Akademie; Andernach
23. – 25.09.24 Paritätische Akademie LV NRW e.V.; Dortmund
28. – 30.10.24 AMEOS Institut; Osnabrück
11. – 13.11.24 LVR Institut für Forschung und Bildung; Langenfeld


RPT Aufbaukurs

Das 2009 veröffentlichte Trainingsprogramm „Rückfallprophylaxe bei Drogenabhängigkeit“ hat sich in den letzten 10 Jahren in der Praxis bewährt und im Suchthilfesystem und in angrenzenden Arbeitsfeldern wie JVA, Forensik, Psychiatrie weite Verbreitung gefunden.
2020 ist nun das aktualisierte, überarbeitete und um die thematischen Schwerpunkte „Komorbide Störungen und Rückfall“, „Identitätsentwicklung und Rückfall“ sowie „Zukunftsentwürfe und Hoffnung“ erweiterte Trainingsprogramm veröffentlicht worden. Es umfasst 10 Basismodule und 12 Indikative Module.
Die zweitägige Fortbildung wendet sich an Menschen, die mit den Grundzügen des RPT (Version 2009) und seinen 16 Modulen vertraut sind und über Anwendungserfahrungen in der Praxis verfügen.

Inhalte der Fortbildung

  1. Teil:
    Austausch über Anwendungserfahrungen mit den 16 Modulen des RPT 2009 – Auffrischung/Aktualisierung/Vertiefung/Modifizierung
  2. Teil:
    Erarbeitung des theoretischen Hintergrunds zur Behandlung von Doppeldiagnosen und Vermittlung der neuen Module zum Thema „Komorbide Störungen und Rückfall“ (RPT 2020)
  3. Teil:
    Erarbeitung des theoretischen Hintergrunds zu Identitätskonzepten und Vermittlung der neuen Module zum Thema „Identitätsentwicklung und Rückfall“ (RPT 2020)
  4. Teil:
    Erarbeitung des theoretischen Hintergrunds zum Kohärenz-Konzept von A. Antonovsky und Vermittlung des neuen Moduls zum Thema „Zukunftsentwürfe und Hoffnung“ (RPT 2020)

Zielgruppe
Fachkräfte in der ambulanten und (teil-) stationären Sucht- und Drogenhilfe, der Suchtmedizin, der Psychiatrie und Forensik sowie in angrenzenden Arbeitsfeldern wie z.B. dem Justizvollzug.

Termine 2024 – RPT Aufbau-Kurse

18. – 19.07.24 AMEOS Institut NORD; Neustadt in Holstein
07. – 08.11.24 Rhein-Mosel-Akademie; Andernach
03. – 04.12.24 Paritätische Akademie LV NRW e.V.; Dortmund

Kontaktdaten zu den Instituten, Akademien oder Veranstaltern und Details zu den Fortbildungen finden Sie unter der Rubrik Termine.

Die Fortbildung kann auch als Inhouse-Veranstaltung gebucht werden. Eine detaillierte Ausschreibung dazu wird Ihnen auf Wunsch gerne zugesandt.

Hartmut Klos @ 2024