Motivation und Kommunikation

Patienten mit uneindeutiger, hoch ambivalenter Motivation und widersprüchlichem Verhalten treiben Behandlungsteams oft „auf die Palme“.
Geringes Problembewusstsein, mangelndes Krankheitsverständnis sowie die oft fehlende Motivation zur Annahme von Hilfen machen eine der Verfassung der Patienten angemessene Motivationsarbeit nötig.
Motivierende Gesprächsstrategien verstehen Veränderungen als einen dynamischen Prozess, der in verschiedenen Stadien verläuft, auf die die jeweiligen Interventionen abgestimmt sein sollten.
Eine zentrale Voraussetzung dafür ist es, sich von moralischen Bewertungen und Vorwurfshaltungen zu verabschieden und eine gemeinsam verantwortete Übereinkunft über den Inhalt der Therapie zu treffen.
Diese gemeinsame Behandlungsplanung, im Sinne einer partizipativen Entscheidungsfindung, stellt Behandler und Behandlungsteam vor Herausforderungen.

In dieser Fortbildung werden das grundlegende Konzept und Verständnis der motivierenden Gesprächsführung nach Miller und Rollnick vermittelt sowie mögliche Interventionen vorgestellt und erprobt.

Kontaktdaten zu den Instituten, Akademien oder Veranstaltern und Details zu den Fortbildungen finden Sie unter der Rubrik Termine.

Die Fortbildung kann auch als Inhouse-Veranstaltung gebucht werden.
Eine detaillierte Ausschreibung dazu wird Ihnen auf Wunsch gerne zugesandt.

Identität und Drogenabhängigkeit

 „Warum man nicht einfach aus seiner Haut kann“
– Identitätsprozesse bei drogenabhängigen Menschen

Identitätsprozesse werden in der Behandlung und Betreuung von drogenabhängigen Menschen vielfach zu wenig beachtet.
Dabei ist die Betreuung und Behandlung drogenabhängiger Menschen immer auch Arbeit an der Identität. Das „Herauswachsen aus der Sucht“ sowie die Veränderung von Konsummustern erfordern umfassende Veränderungsprozesse der Identität.
Dabei sind Grenzen des Identitätswandels zu berücksichtigen.

Die Identitätsentwicklung drogenabhängiger Menschen sowie Prozesse der Fremd- und Selbstzuschreibungen sind verstärkt zu beachten, will man positive Entwicklungsverläufe fördern und die Behandlungs- und Betreuungspraxis optimieren.

Auf der Grundlage der Identitätstherapie der Integrativen Therapie werden Aspekte wie „das Konzept der 5 Säulen der Identität“, die Entwicklung persönlicher und sozialer Identität, Vorbilder, Rollenübernahmen, Anerkennung, An- und Abgrenzungsprozesse, Lebensräume und Lebensstile, life-style und life-style-communities sowie die Ausprägung von Delinquenz betrachtet und auf Ihre Bedeutung für die Betreuung und Behandlung drogenabhängiger Menschen hin untersucht.
Vor dem Hintergrund der jeweiligen Berufspraxis der Teilnehmer werden die erarbeiteten Erkenntnisse genutzt, um Anregungen für zukünftige Interventionen zu gewinnen und um – unter Einsatz praxisrelevanter Methoden – neue Impulse in die Gruppen- und Einzelarbeit zu geben.

Kontaktdaten zu den Instituten, Akademien oder Veranstaltern und Details zu den Fortbildungen finden Sie unter der Rubrik Termine.

Die Fortbildung kann auch als Inhouse-Veranstaltung gebucht werden. Eine detaillierte Ausschreibung dazu wird Ihnen auf Wunsch gerne zugesandt.

Psychisch kranke Menschen und substanzgebundene Störungen

Diagnose, Motivation, Interventionen

Psychisch kranke Menschen sind häufig mehrfach beeinträchtigt und fallen zunehmend durch begleitende alkoholbezogene Probleme bzw. Medikamenten- oder Drogenmissbrauch auf.
Um ihnen gerecht zu werden, bedarf es einer guten Diagnostik der Suchtmittelprobleme, einer Einordnung hinsichtlich der Funktion des Konsums und auch einer Einschätzung hinsichtlich einer potenziellen Abhängigkeitsentwicklung.
Aufgrund von z.T. geringem Problembewusstsein und Krankheitsverständnis sowie fehlender Motivation zur Annahme von Hilfestellungen bedarf es vielfach einer intensiven, der Verfassung des Patienten angemessenen, Motivationsarbeit. Dabei sollte das Bedingungsgefüge zwischen psychischer Erkrankung und Suchtmittelkonsum bzw. -missbrauch beachtet werden.

In der Fortbildung werden die Grundlagen, theoretischen Hintergründe und Instrumente für eine angemessene Diagnostik vermittelt. Unter Beachtung der Ressourcen und Einschränkungen der Patienten werden Handlungsstrategien, Interventionsmöglichkeiten und mögliche Behandlungsoptionen erarbeitet.

Kontaktdaten zu den Instituten, Akademien oder Veranstaltern und Details zu den Fortbildungen finden Sie unter der Rubrik Termine.

Die Fortbildung kann auch als Inhouse-Veranstaltung gebucht werden.
Eine detaillierte Ausschreibung dazu wird Ihnen auf Wunsch gerne zugesandt.

Teamqualifizierungen

Fachweiterbildung „Sucht“ für multiprofessionelle Teams

Die Fachweiterbildung „Sucht“ für multiprofessionelle Teams wird von Frau Brigitte Münzel (www.brigittemuenzel.de) und mir seit dem Jahr 2000 durchgeführt, evaluiert und beständig praxisorientiert weiterentwickelt.
Seit dem Jahr 2003 wird die Fachweiterbildung an der Rhein-Mosel-Akademie des Landeskrankenhauses Andernach regelmäßig durchgeführt.
Sie richtet sich an multiprofessionelle Teams (Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter, Ergotherapeuten, Pflegefachkräfte) einer Station oder einer Einrichtung in der Versorgung und Behandlung von suchtkranken Menschen.

Die Fachweiterbildung wurde in den letzten Jahren mit verschiedenen Stationsteams der Rhein-Mosel-Fachkliniken in Andernach, Teams der Forensischen Psychiatrie „Nette Gut“ in Weissenthurm sowie mit Teams des Bürgermeister-Gräf-Hauses Frankfurt aus dem Bereich der Altenpflege durchgeführt.

Diese Qualifizierungsmaßnahme zielt darauf, unter Beteiligung aller Berufsgruppen gemeinsam weitere Kompetenzen zu erwerben, Perspektiven auszutauschen, die individuellen Potenziale aller Teammitglieder zu nutzen und das Zusammenspiel in der Behandlung zu optimieren, um so den gestiegenen Anforderungen in diesem Arbeitsfeld angemessen begegnen zu können und letztendlich auch die Mitarbeitenden vor dauerhaften Überforderungen und damit verbundenen Krankheitsrisiken zu schützen.

Die Ziele der Weiterbildung lassen sich verschiedenen Kompetenzfeldern zuordnen:

  • Fachkompetenz : Wissenserweiterung/ Sachbildung
  • Sozialkompetenz: Verständniserweiterung / Affektbildung
  • Klinische Kompetenz: Erweiterung beruflicher Handlungskompetenz
  • Methodenkompetenz: Gruppenleitung/ Erweiterung und Umsetzung von Methodenwissen
  • Selbstkompetenz: Erhöhung von Motivation und Arbeitszufriedenheit
    Teamkompetenz
  • Konzeptionelle Kompetenz
  • Die Fachweiterbildung kann auch als Inhouse-Veranstaltung gebucht werden. Das detaillierte Curriculum mit den Zielen, Kompetenzfeldern, Methoden und Inhalten wird Ihnen von uns gerne auf Wunsch zugesandt.

Teambildungsprozesse und die Überprüfung und ggf. Modifizierung einzelner Behandlungselemente sowie des Behandlungskonzeptes werden im Rahmen der Qualifizierungsmaßnahme berücksichtigt und gefördert. Die Qualifizierung findet in der Regel in sechs aufeinander aufbauenden Modulen von jeweils zwei Tagen statt und wird inhaltlich den in einem Vorgespräch genannten Anforderungen des konkreten Arbeitsfeldes und Ihren Wünschen und Vorstellungen angepasst. Die Termine werden individuell mit dem Auftraggeber vereinbart. Die Ausschreibung zu dieser Fachweiterbildung findet sich im Kursbuch der Rhein-Mosel-Akademie Andernach (www.rhein-mosel-akademie.de).

Die Fachweiterbildung kann auch als Inhouse-Veranstaltung gebucht werden.
Das detaillierte Curriculum mit den Zielen, Kompetenzfeldern, Methoden und Inhalten wird Ihnen von uns gerne auf Wunsch zugesandt.

Hartmut Klos @ 2024